Infactory TischuhrLED im Nixie-Look
Das Internet-Versandhaus Pearl hat eine Tischuhr im Angebot, die mit vier dünnen LED-Digitalziffern die Optik der Nixie-Röhren aus den 1960er Jahren nachbildet.
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Die Opus Moon Tourbillon von Erwin Sattler verwendet im Großen und Ganzen ein Uhrwerk, das dem einer Armbanduhr ganz ähnlich ist. Im Gegensatz zu vielen Wanduhren der Marke verwendet sie nämlich eine Hemmung mit Unruh, die bei der Opus Moon dann aber sogar noch als Tourbillon ausgeführt ist.
Erfunden hat diese Spielart der Hemmung der französische Uhrmacher Abraham-Louis Breguet, um die Auswirkungen der Schwerkraft auf die Unruh einer Taschenuhr zu minimieren. Die Konstruktion gilt als höchstkompliziertes Unterfangen, das nicht jeder Uhrenmarke gelingt. Bei Armbanduhren besteht ein berechtigter Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Konstruktion, da diese ihre Position bei jeder Handbewegung verändert und der ausgleichende Effekt gar nicht zum Tragen kommen kann. Zumindest nicht in dem Maß, wie bei einer Taschenuhr, die den Großteil der Zeit senkrecht in der Westentasche steht.
Bei einer Tischuhr sieht das ganz anders aus. Diese steht nun mal fest auf dem Tisch oder auf dem Regal und kann die Vorteile des Tourbillons daher voll ausnutzen. Außerdem wird es zu hundert Prozent in der Erwin Sattler Manufaktur in Gräfelfing gefertigt. Da das Tourbillon dabei etwas vergrößert gegenüber einer Armbanduhr ist und auf dem Zifferblatt dank befestigtem Zeiger auch als Sekundenanzeige dient, lässt es sich sehr schön Beobachten. In der Tat ist das Werk dem einer Armband- oder Taschenuhr ganz ähnlich und arbeitet mit einer Unruhfrequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde, verwendet allerdings neben Rubinlagern auch hochpräzise und wartungsärmere Kugellager.
Aber nicht nur wegen dem Tourbillon ist die Opus Moon Tourbillon ein richtiger Blickfang. Mit 35 x 25 x 15 cm eignet sie sich nicht nur perfekt auf dem Schreibtisch, sondern macht auch im Wohnzimmer eine gute Figur. Zwischen den Edelstahlleisten, die das Glasgehäuse der Uhr einrahmen ist das gut ablesbare und zeitlos gestaltete Zifferblatt zu sehen, worauf sich neben dem Zeiger für die Kleine Sekunde, der am Tourbillonkäfig befestigt wurde auch eine Anzeige für die aktuelle Mondphase befindet. Diese ist als massive Kugel angefertigt und wird in der Manufaktur von Erwin Sattler handbemalt.
Stunden und Minuten werden durch thermisch gebläute und durchbrochene Zeiger angezeigt, die über das rechteckige Zifferblatt mit handpolierten Stundenmarkern kreisen. Um Minutentourbillon und Mondphasenanzeige weiter hervorzuheben, sind die Komplikationen innerhalb von sogenannten Trichtern mit eingesetzten Brillanten, davon ganze 24, ins Zifferblatt eingesenkt.
Umrandet werden sie außerdem von handguillochierten Elementen, die entweder rhodiniert, also silberfarben ausgeführt sind oder wie beim gezeigten Modell vergoldet sind. Durch das verglaste Gehäuse ist es möglich, den Großteil des Uhrwerks aus der Manufaktur einzusehen. An der Seite ist zusätzlich auch eine Gangreserveanzeige angebracht. Bei Vollaufzug per mitgelieferten Schlüssel läuft die Uhr für bis zu 15 Tage autonom.
Neben den bereits angesprochenen Komplikationen verfügt die Tischuhr zudem auch noch über ein Schlagwerk, welches zu jeder vollen Stunde einen dezenten Schlag abgibt. Die Mechanik des sogenannten Passageschlags kann man auf der Rückseite der Uhr übrigens auch bewundern.
Auf der Rückseite kann man ganz einfach durch zwei Kronen die Uhrzeit und Mondphasenanzeige einstellen bzw. korrigieren, falls man z.B. das Aufziehen mal vergessen sollte. Die Opus Moon Tourbillon wird in begrenzter Auflage von insgesamt 66 Exemplaren gefertigt und kostet 32.900 Euro. Dafür bekommt man feinste Uhrmacherkunst aus Deutschland und wenn man am Handgelenk schon auf Mechanik setzt, warum dann nicht auch bei der Tisch- oder Kaminuhr?
In der nächsten Ausgabe von Armbanduhren, die am 28. Juni 2024 erscheint geht es unter anderem um Deutsche Uhrenmarken und wir verlosen einen Uhrenbausatz im Wert von 3.300 Euro, der ebenfalls aus der Manufaktur von Erwin Sattler stammt.
Text, Bilder: Tobias Schaefer
Erwin Sattler Classica Lunaris