Zur Wiedervorstellung im Juni 2023 wurde die «Type 20» (Referenz 2057) bzw. «Type XX» (Referenz 2067) in gleich zwei Varianten auf den Markt gebracht. Beide beziehen sich in ihrem Design auf Modelle aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Das Modell mit arabischen Ziffern war als Fliegeruhr zwischen 1955 und 1959 bei der französischen Luftwaffe im Einsatz. Die Variante mit römischen Ziffern hingegen stammt von verschiedenen Chronographen ab, die ebenfalls in dieser Zeit vertrieben wurden. Mehr über die detailgetreuen Edelstahlversionen und die Geschichte der Type XX bzw. Type 20 erfahren Sie im ausführlichen Beitrag: Zweimal Zwanzig.
Mit einer Variante, die auf der zweiten Generation der Type XX also der zivilen Varianten aus den 1970er-Jahren, basiert überträgt Breguet die Modellreihe in ein edles Gehäuse aus Roségold. Das Zifferblatt der neuen Variante ist in dunkelblau gehalten und verwendet dieselbe Anordnung der Totalisatoren und die typische Breguet Typografie arabischen Zahlen.
Letztere sind allerdings, im Gegensatz zur schwarzen Version nicht aufgedruckt, sondern aus Gold mit eingelegter Leuchtmasse gefertigt. Auch das Markenlogo «Breguet» aus Gold, unter der «12», ist auf das Zifferblatt mit feinem Sonnenschliff aufgesetzt. Die Totalisatoren für die Kleine Sekunde (links), den 12-Stundenzähler (unten) und dem 15-Minutenzähler (rechts) sind im Gegensatz zum Vorjahresmodell mit einer kreisförmigen Riffelstruktur verziert.
Auch bei den angepassten Zeigern und der beidseitig drehbaren Lünette findet sich das Roségold des Gehäuses mit 42 mm Durchmesser und einer Höhe von 14,1 mm wieder. Bei dieser Variante wird zudem auf eine Einlage aus blauer Keramik gesetzt, während sie zuvor noch aus blankem Stahl bestand. Die 12er-Skalierung eignet sich beispielsweise, um eine zweite Zeitzone im Blick zu behalten. Das Gehäuse ist bis zu einem Druck von 10 bar wasserdicht und mit Gläsern aus Saphirkristall ausgestattet. Das Deckglas auf der Vorderseite ist als Reminiszenz an die ehemals verwendeten Hesalit-Gläser in Form eines gewölbten Boxglases ausgeführt.
Das Kaliber 728 lässt sich durch den glücklicherweise verbauten Sichtboden auf der Rückseite beobachten. Neben einer Datumsanzeige, die auf dem Zifferblatt zwischen 4- und 5-Uhr zu finden ist, ermöglicht es eine Gangreserve von 60 Stunden und einen Automatikaufzug mit schwarz eingefärbter Schwungmasse aus Massivgold in Flugzeugflügel-Form. Natürlich ist es, wie man es von Breguet gewohnt sein darf, mit verschiedenen Zierschliffen und schwarzpolierten Kanten verziert. Die Chronographen-Funktionen werden derweil durch ein ebenfalls geschwärztes Säulenrad gesteuert und verfügen über eine Flyback-Funktion.
Letztere wurde bei Breguet schon 1949, ausdrücklich für die Luftfahrt entwickelt und ermöglicht die Rückstellung der Zeitmessung im Laufenden Betrieb, wodurch eine neue Messung direkt von neuem startet, was den Piloten vor dem Zeitalter von GPS und Bordcomputer die Navigation vereinfachte.
Beim Uhrwerk handelt es sich dabei über eine Eigenkonstruktion der Manufaktur Breguet, welches aus insgesamt 350 Komponenten besteht und auf dem neuesten Stand der Uhrwerkstechnik ist. So verwendet es neben einer flachen Unruhspirale aus amagnetischem und besonders temperaturstabilem Silizium auch eine vertikale Kupplung, die ein besonders ruckfreies Anlaufen der Stoppfunktionen gewährleisten soll.
Auf Grund des Gehäusematerials (18 Karat) verdoppelt sich der Preis der Roségold-Variante im Vergleich mit der Stahlversion aus dem letzten Jahr. Ganze 40.700 Euro werden für die zivile Luxusversion der Type XX als unverbindliche Preisempfehlung aufgerufen. Im Katalog von Breguet bleibt das Modell damit dennoch vergleichsweise zurückhaltend, sind Armbanduhren im sechsstelligen Preisbereich darin doch keine Seltenheit.
Text: Tobias Schaefer
