Mit der Wiedervereinigung des geteilten Deutschland kam die Renaissance des Uhrenstandorts Glashütte, und mit dem internationalen Auftritt der Manufakturen im Erzgebirge standen hochwertige Armbanduhren aus Deutschland plötzlich hoch im Kurs. Wir waren wieder wer!
Von der Publicity der großen Exporterfolge profitierten nicht nur die etablierten deutschen Fachhandelsmarken, sondern es entstanden innerhalb einer – nach höchsten Standards ausgebildeten – Uhrmachergeneration auch zahlreiche neue Unternehmen, die sich zu kleineren und nicht ganz so kleinen Uhrenmarken entwickelten. Zwei Kompendien, die wir in den letzten drei Jahrzehnten produzierten, kamen jeweils auf über 100 deutsche Uhrenmarken mit ausgeprägtem «mechanischem Profil». Wir nehmen Sie erneut mit auf eine Reise durch die deutsche Uhrenlandschaft, vom tiefen Süden bis in den hohen Norden, und stellen Ihnen einige bemerkenswerte neue Marken und Modelle vor.
Ein Münchner Unternehmer will dem traditionsreichen Namen Löbner mit mechanischen Armband-Chronographen zu neuem Klang verhelfen. Die Löbner Rocketman bezieht sich auf die Rekordfahrten von Fitz von Opel.
Das Modell Art déco von Thomas Schnelle soll den Sprung in die Serienfertigung schaffen. Dabei verbaut der Uhrmacher alte und aufgearbeitete Tonneau-Handaufzugswerke in speziell angefertigte Formgehäuse.
Lehmann aus Hardt im Schwarzwald weißt eine beeindruckende Fertigungstiefe auf. Flagschiff-Modell der eigenen Uhrenkollektion ist das Modell Intemporal mit integriertem Armband und zum Beispiel mit leichtem Keramikgehäuse.
Aristo aus Pforzheim ist besonders für Armbanduhren bekannt, die sich am Design von Beobachtungs- und Fliegeruhren orientieren. Die Aristo Aviator ist dabei mit einer besonders bearbeiteten Oberfläche ausgestattet.
Nach ProTrail und AquaSport hat Circula ganz aktuell auch eine Fliegeruhr im Sortiment. Die ProFlight bietet dabei ein völlig eigenständiges Design und erhöhte Magnetfeldresistenz durch einen verbauten Weicheisenkäfig.
Die Kiel Sport von Laco fügt dem klassischen Baumuster einer Beobachtungsuhr neben einer Chronographenfunktion auch eine drehbare Keramiklünette mit 60er-Skalierung hinzu. Eine gelungene Erweiterung!
Lang 1943 ist das Ergebnis eines gemeinsamen Projekts des kürzlich verstorbenen Chronoswiss-Gründers Gerd-Rüdiger Lang und dem Designer Georg Bartkowiak. Die Edition One verwendet aufgearbeitete und dekorierte Handaufzugskaliber.
Die Junghans Pilot Automatic steht ganz in der Tradition der zahlreichen Fliegeruhren aus der Markengeschichte. Das neueste Modell ist mit grünem Zifferblatt und Automatikwerk ausgestattet.
Mokume-Gane ist eine uralte japanische Schmiedekunst die bei Goldschmiedemeister Markus Eckhardt zur Herstellung von Zifferblättern aus zusammengeschweißten Edelmetallen eingesetzt wird. Jedes Exemplar ist ein Unikat.
Der «Chronograph mit Komplikation» ist bis heute exemplarisch für das, was Klaus Ulbrich einst als «Informationspyramide» bezeichnete: Im Vordergrund findet sich die Zeitanzeige, gefolgt vom Datum und den Chronographenfunktionen.
Auf dem Zifferblatt der Tropical Diver von Jean Marcel steht wegen der überwiegenden Wertschöpfung in der Schweiz zwar «Swiss Made», der Firmensitz jedoch liegt im württembergischen Birkenfeld bei Pforzheim.
Die neue Generation der Taucheruhr F-1253 heißt NauticMaster. Wir hatten zwei Modelle der Frankener Manufaktur auf dem Redaktionstisch.
Der Navigationschronograph Sinn 903 war kurzzeitig aus dem Sortiment der Frankfurter Marke verschwunden. Nun kommt das Modell gleich in drei Varianten und mit vielen Verbesserungen zurück auf den Markt.
Mit einem preiswerteren Uhrenmodell wagt der legendäre Kameraspezialist aus Wetzlar den Schritt in die Serienproduktion. Eine kleine Besonderheit ziert indes auch die neue Leica ZM 11: Der rote Punkt.
Die modern und schlicht gestalteten Dreizeigeruhren der Würselener Marke schließen eine Lücke zwischen extremer Sportlichkeit und delikater Eleganz. Die Marine 2030.2 ist ein eigenes Design von Gründer Marcel Kainz.
Mit dem Beiwort «Pro» lanciert Union Glashütte neue Modelle in der Kollektion Belisar. Die Belisar Datum Sport Pro orientiert sich an ihrem Vorgänger ist aber vor allem durch den kleineren Durchmesser von 42 Millimeter deutlich tragbarer geworden.
Einzeigeruhren müssen nicht so traditionell aussehen, wie ihre Form der Zeitanzeige. Das zeigt MeisterSinger auch mit dieser neuen und auf 50 Exemplare limitierten Sonderedition der Unomat mit schwarz beschichtetem Gehäuse.
Der Markenname Ruhla kommt wieder zu neuen Ehren – auf den Zifferblättern von Armbanduhren, die stilistische und technische Bezüge zur DDR-Uhrenhistorie aufweisen. So auch bei der Ruhla Space Control «Sigmund Jähn».
Die neue limitierte Edition der Glashütte Original Panomaticinverse stellt Bauwerke aus Dresden dar, etwa die Kuppel der Frauenkirche. Eine Hommage an die sächsische Kunst- und Kulturmetropole in unmittelbarer Nähe von Glashütte.
Der Datograph Auf/Ab ist seinem Vorbild von 1999 ganz ähnlich. Das Modell mit Datum und Chronograph erschient in einer neuen und auf 125 Exemplare limitierten Farbvariante mit blauem Zifferblatt und Weißgoldgehäuse.
Nomos setzt sich seit Jahren für Demokratie, Gleichheit und Vielfalt ein und damit für die Werte die vor 75 Jahren im Deutschen Grundgesetz verankert wurden. Zum entsprechenden Jubiläum lancierte die Marke Sondereditionen der Ludwig.
Die Iron Walker ist inzwischen fester Bestandteil der Kollektion von Wempe Glashütte. Das sportliche Gehäuse mit integriertem Gliederband lässt viel Raum für verschiedene Farben und Materialien. Die neueste Bi-Color Variante trägt ein braunes Zifferblatt.
Die jungen sächsischen Uhrmacher Josef Bresan und Lukas Pöhlmann fertigen eigene Armbanduhren in traditioneller Bauweise. Das erste Modell «Prestige» wird es in jeweils 24 Exemplaren pro Zifferblattfarbe geben.
Felipe Pikullik wurde 1994 in Berlin geboren und war nach seiner Ausbildung in Glashütte auf der Suche nach einer Armbanduhr, die seinen Vorstellungen voll und ganz entspricht. Das Ergebnis war 2017 die Gründung einer eigenen Marke.
Das futuristische Design der Automatikuhr von Äonic Design wird vom modifizierten Damasko Kaliber A26 1W angetrieben und zeigt die Uhrzeit auf eine ganz neue Art und Weise, nämlich unter Zuhilfenahme dreier Scheiben.
Klare Formen, übersichtliche Anzeigen und geschickt eingesetzte Farbakzente kennzeichnen die Armbanduhren aus der Meisterwerkstatt von Christine Genesis. Mit Ausnahme der Uhrwerke fertigt die Uhrmacherin alle Komponenten der Uhren in Deutschland.
