Die Uhr des Jahres 2024Wirbelwind on/off
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Müsste man aus der gesamten Kollektion von Sinn Spezialuhren eine Armbanduhr auswählen, die exemplarisch für die Geschichte der Frankfurter Uhrenmarke steht, würde die Modellreihe 103 zweifellos eine Favoritenposition einnehmen. Der Fliegerchronograph war schon Mitte der 1960er Jahre im Programm der Marke.
Auch bei unseren Überlegungen für ein Sondermodell nahm die Baureihe schnell die Favoritenrolle ein. Wir haben uns für die 103 Klassik 12 entschieden, ausgestattet mit einem Keramikdrehring mit 12erSkalierung, der zur Anzeige einer zweiten Zeitzone genutzt werden kann. Die Klassik 12 wurde 2021 in einer limitierten Auflage von 600 Exemplaren zum 60. Jubiläum von Sinn lanciert. Sie erfreute sich größter Beliebtheit und war im Handumdrehen ausverkauft. Seither ist dieser moderne Klassiker vergriffen.
Oder besser: Er war vergriffen, denn am 20.10.2023 kommen noch einmal 300 Exemplare des Zeitzonen-Chronographen auf den Markt, angeboten im Rahmen einer engen Partnerschaft als Erinnerung an unseren 30. Geburtstag und die fast ebenso lange gemeinsame Geschichte von ARMBANDUHREN mit Sinn Spezialuhren.
Mit unseren Sonderwünschen zur Farbgebung der Lünette, die in kastanienbrauner Keramik ausgeführt wurde, und dem Zifferblatt in Beige mit orangefarbenen Zeigern geben wir der Klassik 12 H eine ganz neue Optik.
Die kastanienbraune Färbung der Lünetteneinlage findet sich auch bei den ausgedrehten Hilfszifferblättern der Kleinen Sekunde und des Chronographen wieder, der Kurzzeitmessungen bis zu 12 Stunden ermöglicht. Die Zeiger sowie die aufgesetzten und rhodinierten Stundenmarker sind mit Leuchtfarbe versehen.
Das braune Rindslederband mit beigefarbener Kontrastnaht greift die Farben des Zifferblatts wieder auf und verleiht der 103 Klassik 12 H eine edle Optik. Zusätzlich ist ein farblich auf die Zeiger der Chronographenfunktion abgestimmtes Textilband Teil des Lieferumfangs im großen Sinn-Etui, worin außerdem ein Federstegwerkzeug enthalten ist.
Das Gehäuse mit 41 mm Durchmesser ist neben dem unverlierbaren Drehring auch mit der AR-Trockenhaltetechnik ausgestattet, die für erhöhte Funktions- und Beschlagssicherheit sorgt. Wie die Krone sind auch die Drücker zur Steuerung der Chronographenfunktionen verschraubt, wodurch der Fliegerchronograph bis zu einem Druck von 20 bar wasserdicht ist.
Das verbaute Kaliber Sellita SW510A mit Automatikaufzug ermöglicht überdies eine Datumsanzeige, die zwischen 4 und 5 Uhr angeordnet ist. Das hochwertige mechanische Uhrwerk zeigt sich auf der Unterseite durch einen Sichtboden, der genau wie das Deckglas aus kratzfestem Saphirglas besteht. Alle Exemplare der 103 Klassik 12 H erhalten eine Gravur mit fortlaufender Nummerierung auf dem Rotor.
Die Sonderedition 103 Klassik 12 H wird ein noch seltenerer Anblick bleiben, denn der Chronograph wird in nur 300 Exemplaren anlässlich unseres 30. Jubiläums aufgelegt und zum Preis von 3590 Euro im Doppeletui mit einem orangefarbenen Textilband und einem Rindlederband ausgeliefert. Das Modell wird ab dem 19. Oktober 2023 exklusiv über unsere Webseite armbanduhren-online. de angeboten. Am Frankfurter Hauptsitz von Sinn Spezialuhren ist es außerdem möglich, die Uhr aus nächster Nähe zu erleben.
Als wir 1993 in den europäischen Verbund der Magazine Orologi da Polso, Heure Internationale und International Wrist Watch eintraten – damals noch als Armbanduhren International –, stand die Uhrenbranche vor einem beispiellosen Aufschwung.
Die Fliegeruhren der Marke Sinn aus Frankfurt am Main hatten mit ihrer sprichwörtlichen Zuverlässigkeit und Funktionalität längst einen sehr guten Ruf erworben, wenn auch nur in Insiderkreisen. 1994 stand ein Besitzerwechsel ins Haus, dessen Auswirkungen auf Produktionstechnik, Produktqualität und Technologie sich manch einer noch gar nicht vorzustellen vermochte. Dabei war Lothar Schmidt beileibe kein unbeschriebenes Blatt: Der aus dem Saarland stammende Maschinenbau-Ingenieur genoss in der Branche höchste Anerkennung für die Entwicklung von Titan als Gehäusematerial, mit dem er der Schweizer Uhrenmarke IWC Schaffhausen einst eine neue Identität verschaffte.
Wir durften den neuen Inhaber der Firma Sinn in seinen ersten Tagen «Im Füldchen» näher kennenlernen, und schon nach dem ersten Gespräch war klar, dass hier mehr als ein Generationswechsel stattgefunden hatte. Die Umfirmierung in «Sinn Spezialuhren zu Frankfurt am Main» stand für eine Neuausrichtung, und der Name war Programm.
Davon durfte sich unser Chefredakteur Peter Braun 1998 selbst ein Bild machen, als er mit der Sinn-Entwicklungsmannschaft zum Yukon Quest an den Polarkreis reiste, um bei der Zeitnahme des berühmten Hundeschlittenrennens zu assistieren – bei Temperaturen bis zu -30 °C! Das eigens für diese speziellen Bedingungen entwickelte Modell 303 Kristall konnte von Zeitnehmern und Schlittenführern («Mushers») problemlos über dem wattierten Jackenärmel getragen werden, denn ein neuer temperaturstabiler Schmierstoff und ein dank Argon-Gasfüllung komplett trocken gehaltenes Gehäuse sorgten für Funktionssicherheit zwischen -45 °C und +85 °C.
Auch viele andere von Lothar Schmidt und seinen Ingenieuren entwickelte Technologien – Hydro, Tegimentierung, Diapal, U-Boot-Stahl – haben wir in unserer Zeitschrift verfolgt und kommentiert. Dementsprechend freuen wir uns sehr, dass Sinn Spezialuhren sich bereit erklärt hat, ein Sondermodell in Zusammenarbeit mit ARMBANDUHREN zu gestalten.
Text: Tobias Schaefer, Peter Braun
Bilder: Sinn, Tobias Schaefer