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Entwickelt wurde die Santos de Cartier wohl als erste echte Flieger-Armbanduhr für den Piloten und Flugpionier Alberto Santos-Dumont. Schon vor 119 Jahren war dieser von den damals üblichen Taschenuhren frustriert, da es ihm beim Steuern seines Fluggeräts unmöglich war diese aus der Westentasche zu holen.
Gut, wenn man mit den richtigen Leuten befreundet ist. In diesem Fall war es Louis Cartier höchstpersönlich, der Alberto 1904 eine Armbanduhr anfertigen ließ. Bis heute sind die beiden Freunde Santos und Cartier in der Kollektion miteinander verbunden. Näher am Original sind dabei übrigens die Modelle unter Albertos Doppel-Nachnamen: Santos-Dumont.
Was als waschechte Toolwatch beziehungsweise Fliegeruhr angefangen hat, ist heute eigentlich eher als klassische Dresswatch bekannt. Irgendwie schafft es die Santos de Cartier aber auch mit klassisch weißem Zifferblatt und römischen Ziffern noch modern zu wirken. Das wohl liegt nicht zuletzt am schicken Edelstahl-Gliederband und dem vollends gewölbten Gehäuse mit Saphirglas und 10 bar Wasserdichtheit.
Polierte und satinierte Flächen lockern das ganze Gehäuse noch etwas auf. Am Leihmodell in weiß ganz gut zu erkennen, ist eine Schwachstelle – die glänzende und exponierte Lünette bekommt schnell Kratzer ab – das lässt sich aber auch relativ leicht wieder herauspolieren.
Ganz neu ist die Variante mit Zifferblatt in Grün. Sie wurde dieses Jahr vorgestellt und unterscheidet sich in einigen Details von der weißen Variante. Auf dem Zifferblatt mit Sonnenschliff finden wir aufgesetzte römische Ziffern. Diese sind bei der weißen Santos aufgedruckt, wobei sich in der „7“ ein Cartier Schriftzug versteckt. Die Zeiger der neuen Uhr sind außerdem etwas breiter und mit Leuchtmittel ausgelegt, während jene der Weißen thermisch gebläut werden.
Der offensichtliche Unterschied ist die Größe. Aber naja, beide Varianten gibt es in beiden Größen. Außerdem erhältlich sind auch noch Varianten mit Zifferblatt in Blau! Die Grüne Santos liegt uns hier als mittleres Modell vor und misst 35,1 mm in der Breite. Die Weiße dagegen ist das große Modell und mit 39,8 mm deutlich breiter. Bei eckigen Uhren ist der Sitz am Handgelenk auf Grund der Abmessungen etwas schwer abzuschätzen. Deswegen wollten wir beide Größen direkt miteinander vergleichen.
Die Krone ist bei den Cartier Uhren oft mit einem Edelstein besetzt. Auch bei der Santos de Cartier ist ein entsprechender Stein eingefasst. Dabei handelt es sich bei den beiden Uhren um einen synthetischen Spinell in Blau.
Verbaut wird in beiden Größen übrigens das Manufakturkaliber 1847 MC von Cartier. Das ermöglicht neben der Zeitanzeige auch noch eine Datumsanzeige, die allerdings bei den kleinen Varianten wegelassen wird. Das Automatikwerk arbeitet mit 28.800 Amplituden pro Stunde und hat eine Gangreserve von 40 bzw. 42 Stunden ohne Datum. Anders als das Uhrengehäuse und einige Werke in teureren eckigen Armbanduhren aus dem Hause Cartier ist das Uhrwerk rund und versteckt sich unter einem massiven Gehäuseboden.
Bei beiden Uhren kommt ein Schnellwechselsystem fürs Armband zum Einsatz und ein zweites Lederband wird gleich mitgeliefert. Damit wirken die beiden Uhren noch einmal deutlich anders. Bei der grünen Variante ist ein passendes Armband aus Alligatorleder dabei, sowie eine Faltschließe aus Stahl und die weiße Variante bekommt ein zusätzliches Kalbslederband in Braun dazu.
Ich glaube, wenn ich mich für eine Santos de Cartier entscheiden würde, wäre das weiße Zifferblatt mein Favorit. Ob in der mittleren oder großen Ausführung ist eine schwierige Entscheidung. Jetzt nach dem direkten Vergleich würde ich mich wahrscheinlich sogar für die kleinere, also mittlere Größe entscheiden.
Text, Aufnahmen: Tobias Schaefer
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