Das idyllische Städtchen am Rennsteig, wenige Kilometer südlich von Eisenach, war zu DDR-Zeiten eines der wichtigsten Zentren der Uhrmacherei, ungleich größer und bedeutender als Glashütte. Dass die Zeitmesser aus Thüringen nach der Wende nicht mit derselben Euphorie begrüßt wurden wie die Uhren aus dem sächsischen Erzgebirge, ist der Tatsache geschuldet, dass in Ruhla große Stückzahlen praktischer und preiswerter Wand- und Armbanduhren für Binnenmarkt und Export gefertigt wurden.
Der Münchner Unternehmer Willi Birk engagierte sich dennoch früh für den Standort und vertraute den hoch qualifizierten Fachkräften die Fertigung, Montage und Reparatur aller Uhren seiner Unternehmensgruppe POINTtec an. Inzwischen gehört Birk die große Uhrenfabrik an der Hauptstraße von Ruhla, die neben den Produktionseinrichtungen auch ein großes Industrie- und Uhrenmuseum beherbergt. Und auch der Markenname Ruhla kommt nach langen Jahren wieder zu neuen Ehren – auf den Zifferblättern von Armbanduhren, die stilistische und technische Bezüge zur DDR-Uhrenhistorie aufweisen.
Die hier abgebildete Space Control «Sigmund Jähn» ist ab 449 Euro erhältlich.
Text: Peter Braun
