Nach den bereits vorgestellten Sondervarianten der Seamaster 300 und Speedmaster Chronoscope lancierte Omega zwei Tage vor Eröffnung der olympischen Spiele Paris 2024 eine ganz besondere Armbanduhr aus sogenanntem Bronze Gold [sic]. Die klassische Dresswatch wird unter der Bezeichnung «Specialities» also Spezialitäten geführt.
Bereits bei der Vorstellung der Seamaster 300 aus Bronze Gold hatten wir das Gehäusematerial als niedrig legierte Goldlegierung enttarnt. Damals schrieben wir: «Die Begrifflichkeit wirkt in der Tat etwas konstruiert, denn aufgrund der Zusammensetzung aus 50 % Kupfer und 37,5 % Gold handelt es sich streng genommen um ein 9-karätiges Gold und – mangels Zinnanteil – nicht um Bronze im herkömmlichen Sinn.»
Und trotzdem entzaubert das nicht die Wirkung des Metalls, was historisch auch als «Corinthium» bekannt war und bei Omega durch Zugabe von Palladium und Silber verfeinert wird. In der Praxis wirkt es wie Roségold oder Bronze, die noch nicht durch Oxidation angelaufen ist. Im Gegensatz zu echter Bronze entwickelt sich auf der eigenen Omega-Legierung keine Bronze-Patina – zumindest nicht in dem Maße wie bei echter Bronze.
Und dennoch ist die Legierung, zumindest dem Namen nach perfekt für eine Sonderedition zu den olympischen Spielen geeignet. Die Kombination aus Bronze und Gold trifft nämlich auf ein Zifferblatt aus Silber mit Feinheitsgehalt von 92,5 Prozent und bildet damit die Materialien für die von Sportlern ersehnten Medaillen ab.
Beim Design hat sich Omega an einem Vorbild aus der eigenen Geschichte inspirieren lassen. Die Vorlage stammt aus dem Jahr 1939 und damit aus einer Zeit in dem Omega bereits seit 7 Jahren für die Zeitmessung tätig war. Aus diesem Grund wurde, wie bei der Vintage-Vorlage, ein historisches Omega-Logo gewählt.
Hier mehr über Omega's Rolle als Zeitmesser erfahren.
Das Zifferblatt mit Sektoreinteilung und Eisenbahnminuterie am äußeren Rand trägt Zeiger aus 18-karätigem Sedna-Gold, die passend zum Gehäuse mit Bronze Gold PVD-beschichtet wurden. Im Zifferblattzentrum findet sich zudem eine weitere Anspielung auf das bevorstehende Sportereignis in Frankreich, denn die Zifferblattstruktur wird gemeinhin als Clou de Paris bezeichnet, was sich auf die Pflastersteine in den Straßen der Stadt bezieht.
Wie beim Vorbild wird bei der Paris 2024 Bronze Gold Edition ein Handaufzugkaliber aus der Omega-Manufaktur verbaut. In diesem Fall handelt es sich um das Kaliber 8926 mit 72 Stunden Gangreserve und Co-Axial-Hemmung und Zertifizierung als Master Chronometer. Während auf der Vorderseite ein gewölbtes Saphirglas das satinierte Gehäuse an der polierten Lünette abschließt, ist die Rückseite mit einem geschlossenen Gehäuseboden mit Paris-2024-Logo ausgestattet.
Das ist als Bezug zu den olympischen Spielen zwar verständlich und wurde so auch bei den vorangegangen Sondereditionen der Speedmaster Chronoscope und Seamaster 300 gemacht, verbaut dem eingefleischten Uhrenliebhaber allerdings den Blick auf das fein finissierte Handaufzugskaliber der Omega-Manufaktur. Bei einer früher erschienen und ausverkauften Version der «Speciality CK859» aus Edelstahl dagegen war ein Sichtboden eingebaut.
Getragen am braunen Lederband und mit Dornschließe aus Bronze Gold ist das Highlight der Olympia Sondereditionen von Omega, die Paris 2024 Bronze Gold Edition (BG859) für einen Preis von 13.100 Euro erhältlich.
Text: Tobias Schaefer
