Die Uhr des Jahres 2024Wirbelwind on/off
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Programm gegen Lagenweile: Bei den aktuellen Neuheiten sorgen Uhrenmarken mit modernen Materialien für Abwechslung. Ganz hoch im Kurs steht Keramik, die in immer neuen Farben ans Handgelenk kommt. Die Uhrenmarken schwärmen vom Tragekomfort, wir sagen: Auftritt mit Wow-Effekt!
Wenn man eine Uhrenmarke mit Keramik in Verbindung bringt, dann ist sie es: Rado steht seit der ersten Keramikuhr von 1986 für dieses Material wie kein anderer Hersteller und betonte von Anfang an vor allem dessen kratzfeste, robuste Oberfläche. Das passt perfekt zu den Ansprüchen einer widerstandsfähigen Taucheruhr. 2017 legte man mit der HyperChrome Captain Cook eine neue Linie auf, inspiriert von einer Taucheruhr von 1962. Die Uhr überzeugt mit ihrem kompakten Charme, sodass seitdem weitere Varianten folgten.
Aktuell liegt der Schwerpunkt auf Keramik in neuen Farben: Zur Wahl stehen seit Neuestem Schwarz, Olivgrün sowie Plasmagrau mit anthrazitfarbenem oder blauem Zifferblatt. Zusätzlich sind die Neuheiten 2022 nach der ISO 6425 als Taucheruhren zertifiziert – als erste Uhren von Rado – und erfüllen somit Vorgaben an Wasserdichtheit, Antimagnetismus sowie Zug- und Stoßfestigkeit. Möglich machen dies ein hoch gewölbtes Saphirglas in Boxform sowie das 43 Millimeter große Monoblock-Gehäuse aus Keramik.
Im Inneren setzt Rado auf Mechanik von ETA: Das Automatikwerk ETA C07 kommt als personalisiertes Kaliber R763 zum Einsatz. Es ist mit einer antimagnetischen Nivachron-Spiralfeder ausgestattet und hat 80 Stunden Gangreserve.
Optisch nutzt Rado klassische Details der Captain Cook, zum Beispiel das Datumsfenster bei der «3» mit roten Ziffern, die griffige Lünette aus Edelstahl mit Keramikeinlage sowie das Seepferdchen-Motiv auf dem Titanboden.
Die Captain Cook High-Tech Ceramic Diver ist mit farblich dem Gehäuse entsprechenden Armband aus Kautschuk (3200 Euro) oder Keramik (3450 Euro) erhältlich; die Versionen aus Plasma-Hightech-Keramik kosten 3700 Euro.
Uhren aus Keramik in immer neuen Farben sind im Trend. Dass es so weit gekommen ist, liegt auch an Hublot. Denn der Uhrenmarke ist es 2018 gelungen, die Farbpalette von Keramik wesentlich zu erweitern. Neu ist unter anderem ein Dschungelgrün, das der Big Bang Integral Ceramic eine markante Optik gibt.
Sowohl Gehäuse, Gehäuseboden und Lünette als auch das integrierte Armband sind komplett aus Keramik gefertigt. Das ist laut Hublot eine durchaus anspruchsvolle Leistung, immerhin besteht allein das Armband aus 22 unterschiedlichen Keramikelementen, die mit jeweils eigenem Werkzeug einzeln hergestellt werden müssen.
Im Inneren des 42 Millimeter großen Gehäuses arbeitet das Flyback-Chronographenwerk HUB1280 «Unico II» mit automatischem Aufzug, Schaltradsteuerung, Anker und Ankerrad aus Silizium sowie mit 72 Stunden Gangreserve. Die neuen Modelle der Big Bang Integral Ceramic gibt es in vier Farben auf jeweils 250 Exemplare limitiert zum Preis von jeweils 23.800 Euro.
Die Manufaktur aus Schaffhausen erweitert die 2007 eingeführte Linie Top Gun in der Kollektion Pilot’s Watches um neue Modelle mit Keramikgehäuse. Auch hier geht es vor allem um die Wirkung von Farbe. Keine ganz neue Idee bei IWC: 2019 gab es das erste Modell in sandfarbener Keramik. Nun kommt Neues in Weiß und Grün. Beide Keramikfarben wurden von IWC entwickelt. Die aktuellen Nuancen tragen daher eigene Namen: «IWC Woodland» heißt zum Beispiel das Grün von Keramikgehäuse und Zifferblatt. Auch im offiziellen Farbsystem Pantone ist der Farbton nun nach IWC benannt.
Nicht nur die Wahl der richtigen Nuance war laut IWC eine Herausforderung, sondern auch die perfekte Farbabstimmung der anderen Komponenten – vom Zifferblatt bis hin zu den Kautschukarmbändern mit Textilinlay.
Insbesondere bei der grünen «Woodland»-Version ist das gut gelungen. Die Farbe unterstreicht den markanten Anspruch der Fliegeruhrenkollektion. Nur Drücker und Krone tanzen farblich aus der Reihe: Sie sind ebenso wie der Gehäuseboden aus mattschwarzem Ceratanium, einem Material auf Titanbasis.
Der Chronograph ist mit dem IWC Manufakturkaliber 69380 ausgestattet, einem robusten Automatikwerk in klassischer Kolonnenradbauweise, das zum Schutz vor Magnetfeldern in einem Weicheisen-Innengehäuse untergebracht ist. Die Produktion des neuen Chronographen ist auf 1000 Exemplare pro Jahr limitiert; er kostet 11.200 Euro.
Hier wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt: Die neue TAG Heuer Carrera Plasma hat Diamanten nicht nur als Stundenmarker aufs Zifferblatt gesetzt, sondern auch direkt in das Uhrengehäuse eingearbeitet. Die Krone besteht sogar aus einem Solitär- Diamanten.
Die vom Luxus verwöhnte Klientel muss nun aber keine Schnappatmung ob der 12 Karat Steingewicht bekommen: Diese Diamanten stammen aus dem Labor und werden von TAG Heuer als «Lab Grown»-Diamanten bezeichnet. Rechteckig geschliffene Steine sind direkt in das Schwarz des sandgestrahlten eloxierten Aluminiumgehäuses eingefügt sind. Das Zifferblatt hat als extravagantes Design-Detail eine polykristalline Diamantbeschichtung, die grau glitzert.
Bei so vielen Effekten gerät das Innenleben fast in den Hintergrund. Dabei lohnt sich vor allem hier genaues Hinsehen: Die Neuheit wurde mit dem Automatikkaliber H02 Tourbillon Nanograph ausgestattet. Dessen Besonderheit ist eine Spiralfeder aus Karbon, die im TAG-Heuer-Institut entwickelt wurde und durch das gleiche Verfahren entsteht wie die synthetischen Diamanten. Laut TAG Heuer ist die Spiralfeder antimagnetisch, stoßfest und unbeeindruckt durch Temperaturschwankungen.
Aktuell ist das Modell nur auf Anfrage erhältlich, zu einer Limitierung gibt es keine Informationen. Auch die Info zum aufgerufenen Preis ist noch recht vage: Dieser soll bei rund 350.000 Schweizer Franken liegen.
Text: Iris Wimmer-Olbort
Teil 2: Die schönsten Chronographen