Gerald Charles Masterlink

New Heritage

Juni 2024. Barocke Kurven, klare Kanten und moderne Materialien kennzeichnen die Uhren der Linie Masterlink, dem letzten Vermächtnis des großen Designers Gérald Genta.

Das flache Gehäuse trägt eine klassisch gestufte Lünette, die im Übergang zu den unteren Bandanstößen eine wohl proportionierte Wölbung aufweist. Der große Uhrendesigner Gérald Genta hatte die Architektur der «ewigen Stadt» Rom mit ihren zahlreichen barocken Tempeln, Palästen und Brunnen vor Augen, als er im Jahr 2000 den Kern seiner neuen, eigenen Uhrenmarke skizzierte: Umlaufende Friese und Giebel winden sich in opulenten Kurven und setzen Fenster, Balkone und Statuen eindrucksvoll in Szene.

In der Tat bildete die markante Ausbuchtung unter der «6» ursprünglich eine Arena für die zentrale Komplikation eines Einzelstücks: das Tourbillon. Auch heute noch profitiert mancher «Wirbelwind» in der aktuellen Kollektion der Marke Gerald Charles von diesem Logenplatz auf dem Zifferblatt. Aber das «Lächeln» der Lünette ist längst zum eigenständigen Markenzeichen geworden.

Näher am Puls der Gegenwart

Nachdem Gérald Genta seine Uhrenmarke an die Hour-Glass-Gruppe in Singapur verkauft hatte, gründete er im Jahr 2000 eine neue Uhrenmarke unter Verwendung seines ersten und zweiten Vornamens. Gérald Charles Genta muss den Ausstieg aus dem engen Korsett der hoch spezialisierten, vertikal strukturierten Manufaktur der Haute Horlogerie als Erleichterung empfunden haben. Jedenfalls widmete er sich seiner zweiten Uhrenmarke mehr von der gestalterischen Seite und konzentrierte sich mit seinen Uhrmachern und Edelstein-Sertisseuren auf die Anfertigung von kostbaren Einzelstücken.

Auch die Geschäftsführung gab er bald ab: Schon 2003 stieg die italienische Familie Ziviani in das Unternehmen ein und sorgte für einen reibungslosen Ablauf der Geschäfte. Als der große Meister 2011 das Zeitliche segnete, stieß mit Federico Ziviani ein Vertreter der nächsten Familiengeneration hinzu und übernahm 2018 die Geschäftsleitung. Die Corona-Pandemie hat den Expansionsdrang etwas gebremst, aber nicht gestoppt. Inzwischen ist Gerald Charles außer in der Schweiz auch in den USA und im Nahen sowie im Fernen Osten erhältlich. Und nun präsentieren die deutschen Juweliere Becker in Hamburg, Spliedt auf Sylt sowie Rüschenbeck mit seinen vier Boutiquen in München, Frankfurt, Düsseldorf und Münster die Marke mit der markanten Gehäuseform.

Willi Rüschenbeck mit Franco und Federico Ziviani.

Masterlink

Für das Design der neuen Uhren von Gerald Charles zeichnet kein Geringerer als der ehemalige Audemars-Piguet-Designer Octavio Garcia verantwortlich. Der kreative Kopf kennt das Oeuvre von Gérald Genta wie kein Zweiter – schließlich hat er dessen Ur-Design der Royal Oak über Jahrzehnte weiterentwickelt und noch erfolgreicher gemacht.

Beim Entwurf der Edelstahluhr Masterlink auf der Basis der Gehäuseform von Gentas eleganter «Maestro»-Linie verfuhr der Creative Director von Gerald Charles ganz ähnlich: feinfühlig und doch mutig, vor allem beim Anschluss des Gliederbandes, das die barocke Welle vom unteren Bandanstoß weiterträgt in Richtung der patentierten Faltschließe mit unsichtbaren seitlichen Entriegelungstasten. 38 mm misst das Gehäuse in der Höhe sowie auch in der Breite, und eine verschraubte – quadratische! – Krone sichert ihm eine Wasserdichtheit bis 100 Meter.

Die Uhrwerktechnik steuert die Manufaktur Vaucher bei, die für Gerald Charles eine eigene Werkdekoration entwickelt hat. Eine Unruh-Schwingfrequenz von 21.600 A/h und eine Bauhöhe von lediglich 2,67 mm charakterisieren das Werk als klassische Konstruktion. Das Kaliber GCA 5401 basiert auf dem extraflachen Automatikwerk mit Mikrorotor und ermöglicht dem Designer eine Gehäusehöhe von unter 8 mm!

Schlank und sportlich

Das wahlweise in blau oder opalinsilber erhältliche Zifferblatt weist eine sehr technische, hochpräzise Struktur aus senkrecht angeordneten Nuten auf, über denen die aufgesetzten Stundenmarker und Ziffern förmlich zu schweben scheinen. Zwei Zeiger müssen genügen – eine augenzwinkernde Verbeugung vor Gérald Gentas Epoche machendem Entwurf von 1972. Auch die Farbkombination von Edelstahl mit Dunkelblau ist in den Gehirnen der Uhrenfreunde als «klassisch» abgespeichert.

Die auf der Watches and Wonders erstmals präsentierte Masterlink von Gerald Charles kostet auf dem deutschen Markt rund 24.000 Euro.


Text: Peter Braun

Mehr über Gerald Genta


Gerald Genta Arena Bi-Retrograde Mickey Mouse

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