Valentinstagsmodelle 2024Uhren zum Verlieben
Wie jedes Jahr präsentieren uns die Uhrenmarken zahlreiche Modelle zum Valentinstag. Wir haben uns drei der Damen-Modelle genauer angeschaut.
Das Projekt war eine Herzensangelegenheit für Michel Navas und Enrico Barbasini, die Gründer der Fabrique du Temps, die seit 2014 exklusiv für Louis Vuitton tätig ist. Die beiden hoch dekorierten Uhrmacher geben an, in ihrem beruflichen Werdegang ganz erheblich von den Kreationen von Daniel Roth beeinflusst worden zu sein und hegen bis heute eine große Verehrung für den Großmeister der Komplikationsuhren.
Darüber hinaus ist es den beiden gelungen, ihren neuen Chef Jean Arnault für das Projekt zu begeistern. Nach seiner Ernennung zum CEO von Louis Vuitton Montres verbrachte der jüngste Spross der LVMH-Besitzerfamilie viel Zeit im Vallée de Joux, wo ihn Daniel Roth und sein Sohn Jean in die Geschichte der Komplikationsuhrmacherei einführten. Roth, der sich leider nicht mehr der besten Gesundheit erfreut, genoss die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde, und freute sich auf die Neulancierung seiner wohl berühmtesten Kreation.
Daniel Roth machte sich 1988 mit einem Tourbillon in einem außergewöhnlich gestalteten ovalen Gehäuse selbständig, nachdem er zuvor für die Pariser Gebrüder Chaumet die in Vergessenheit geratene Uhrenmarke Breguet mit neuem Leben und klassischen Komplikationen erfüllt hatte. Michel Navas und Enrico Barbasini erinnerten sich noch lebhaft an den sensationellen Erfolg der neuen Uhren von Roth, und als ihre Konzernmutter LVMH mit der Übernahme von Bvlgari auch die Marke Daniel Roth «erbte», stand für sie fest, dass das Oeuvre des Meisteruhrmachers eine besondere Würdigung verdiente. Und was lag da näher, als mit einer Neuinterpretation des ersten Daniel-Roth-Tourbillons zu beginnen?
Die Konstruktion mit der Kaliberbezeichnung DR001 unterscheidet sich nicht fundamental, aber in Details doch deutlich von ihrer mehr als 35 Jahre alten Vorlage mit der Referenz 2187/C187. So baut sie beispielweise fast zwei Millimeter flacher und arbeitet inzwischen mit 21.600 A/h statt der beschaulichen 18.000 A/h der Ur-Version, die seinerzeit in der Uhrwerkefabrik Nouvelle Lémania (heute Breguet Manufacture) produziert wurde. Das 4,6 mm hohe Handaufzugswerk besteht aus 206 Einzelteilen und ist in 19 Rubinen gelagert. Der filigrane Tourbillonkäfig, heute wie damals ein Markenzeichen von Daniel Roth, bringt gerade einmal 460 Milligramm auf die Waage.
Die im letzten Jahr angekündigten zwanzig Exemplare waren im Nu ausverkauft bzw. anbezahlt, denn das Minutentourbillon wird im Subskriptionsverfahren angeboten: Bei Auslieferung wird der Rest des Gesamtpreises von 140.000 Schweizer Franken (zzgl. landesüblicher Steuern) fällig. Gut möglich, dass die einst von Abraham-Louis Breguet praktizierte Art der Ratenzahlung zu einer Eigenart der neu lancierten Marke Daniel Roth wird, die in Zukunft mit weiteren uhrmacherischen Leckerbissen aufwarten wird. Normale Uhren «von der Stange» wird man von dem Renommierprojekt von Louis Vuitton jedenfalls kaum erwarten dürfen.
Der erste Prototyp des Daniel Roth Tourbillon Souscription wurde Ende Januar im Rahmen der LVMH Watch Week in Miami (USA) vorgestellt, die Auslieferung der zwanzig Serienuhren soll noch im ersten Halbjahr 2024 erfolgen.
Text: Peter Braun
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