Die Nautilus tanzte von Anfang an aus der Reihe: Mit ihrem Design, ihrem Material und ihrer Sportlichkeit wurde das Modell von Patek Philippe zu einer begehrten Ikone. Nun endet die Geschichte der Stahlversion: Patek Philippe gab bekannt, sie nicht länger herzustellen. Das heißt, dass die Referenzen 5711/1A-10 und 5711/1A-11 in Stahl mit blauem und weißem Zifferblatt demnächst auslaufen.
Bekannt wurde dies durch die Indiskretion eines italienischen Händlers. Nun hat Patek Philippe-Präsident Thierry Stern der Schweizer Tageszeitung NZZ ein Interview gegeben und erklärte: «Ich will nicht, dass ein einziges Modell plötzlich 50% oder mehr unserer Kollektion ausmacht und das Image von Patek dominiert.»
Ein mahnendes Beispiel ist für ihn offenbar Audemars Piguet, über deren Royal Oak er sagt: «Das ist eine tolle Uhr, aber ab einem gewissen Punkt wird es gefährlich, wenn ein Modell zu dominant wird. Der Geschmack der Leute kann sich plötzlich ändern, und dann hat man keine Alternativen anzubieten. Das will ich bei Patek unbedingt verhindern.“
Zudem sagte Thierry Stern der NZZ: «Es reicht nicht, die schönsten Uhren der Welt herzustellen. Ich muss auch dafür sorgen, dass diese ihren Wert behalten, und Seltenheit ist ein Schlüssel dazu.»
Deshalb befinden sich nach Aussage von Stern die letzten Modelle der 5711 in Produktion – und nicht jeder, der eine Uhr bestellt hat, wird sie erhalten. Dazu sagte Stern der NZZ: «Einige werden leer ausgehen. Wir werden zwar schon noch einige 5711 ausliefern, aber wir sprechen nicht von Tausenden von Uhren».
Zudem kündigt Stern eine „allerletzte Serie“ der 5711 an, «die ein wenig anders sein wird.» Dieses Modell soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen und dann laut Thierry Stern überaus begehrt sein: «Ich weiß jetzt schon, dass dies von der Nachfrage her nochmals ein Albtraum werden wird.»
Gleichzeitig kündigt der Präsident von Patek Philippe eine neue Uhr an, die an den Platz der Nautilus treten soll: «So ein Modell lässt man nicht auslaufen, ohne etwas Neues in der Hinterhand zu haben», sagte Thierry Stern in der NZZ. Noch gibt es keinen Termin für die Präsentation der Neuheit, denn: «Es gibt noch kleine Details, über die ich nachdenke.»