Breitling kauft Universal Genève

Eine positiv überraschende Nachricht erreichte uns gestern: Breitling übernimmt die im Dornröschenschlaf dahindämmernde legendäre Chronographenmarke Universal Genève, einen ehemaligen Wettbewerber auf höchstem Niveau. Berühmt und unvergessen sind die Manufaktur-Chronographenwerke der Reihe «Compax», aber auch die Polerouter mit ihrem Automatikwerk mit Mikrorotor war ihrer Zeit voraus.

«Wir freuen uns sehr, sind uns aber auch voll und ganz der bevorstehenden Aufgabe und des profunden Erbes bewusst, das es zu bewahren gilt», sagte Georges Kern, CEO von Breitling. «Universal Genève wurde einst als der Couturier der Uhrmacherei gepriesen und war für seine hauseigenen Kaliber und mythischen Modelle bekannt», sagt Alfred Gantner, der Vorsitzende des Verwaltungsrats von Breitling. «Es ist eine Marke, von deren dauerhaftem Comeback Uhrenliebhaber schon lange träumen.» «Eine Marke mit einer derart reichen Geschichte wiederaufzubauen, geht nicht von heute auf morgen», ergänzte Georges Kern. «Dazu wird ein engagiertes Team an Bord geholt, und Breitling und Universal Genève werden als eigenständige Maisons operieren».

Ab 1989 gehörte Universal Genève zu der in Hongkong ansässigen Stelux-Gruppe, die zumindest keinen Unfug mit der Marke anstellte. Trotzdem dürfte Joseph Wong, Vorsitzender und CEO der Stelux-Gruppe, froh sein, die historischer Verantwortung für dieses Juwel der Schweizer Uhrmacherkunst los zu sein: «Wenn man sich einer Uhrenmanufaktur dieses Formats annimmt, hat die Bewahrung des Erbes oberste Priorität. Wir sind überzeugt, dass Breitling hervorragend aufgestellt ist, um Universal Genève zu neuen Höhen zu führen».

Die Marke wird 2024 ihr 130-jähriges Jubiläum feiern, und im Verlauf einer solch langen Geschichte kommt doch einiges an technischen und ästhetischen Traditionen zusammen. Erinnert sei da nur an den legendären Tri-Compax von 1954, dem wohl einzigen Chronographen überhaupt, der in punkto Reputation mit der Omega Speedmaster und der Rolex Daytona Schritt halten kann, und dessen unverwechselbares Design noch heute überzeugt. Einen ähnlichen Ehrenplatz haben – zumindest auf technischem Gebiet – die Automatikkaliber inne, die Universal Genève Mitte der sechziger Jahre während des Wettlaufes um immer flachere Uhren entwickelte, und deren ins Werk integrierte Schwungmasse «Microtor» patentiert wurde.