Die Uhr des Jahres 2024Wirbelwind on/off
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Alpina-Werkeproduzent Straub & Cie. versorgte die Genossenschaftsmarke nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem Automatik-Uhrwerk, deren Aufzugsschwungmasse nicht wie heute allgemein üblich frei rotierte. Straub umging das Rolex-Patent des Rotoraufzugs wie viele andere Schweizer Werkfabrikanten mit einer Pendelschwungmasse, die nur über einen eingeschränkten Schwenkbereich verfügte. Das Pendel des Straub-Kalibers 584 (oder P84) konnte nur 120 Grad weit ausschwenken, dann katapultierten es kurze Prallfedern wieder in die Gegenrichtung zurück. Da man das Geräusch und die Erschütterung am Handgelenk deutlich spüren konnte, nannten Uhrenfreunde diese Werke scherzhaft «Hammerautomaten».
Zur Einstimmung auf das 140. Gründungsjubiläum der Schweizer Uhrmacher-Genossenschaft im Jahr 2023 lanciert Alpina eine optisch feinfühlig an den Stil der 1940er Jahre angepasste Armbanduhr mit kissenförmigem Edelstahlgehäuse (Durchmesser 40,75 mm). Und anstatt die in zwei Versionen erhältliche Uhr mit einem herkömmlichen Automatikwerk auszustatten, spendierten ihr die Konstrukteure einen inspirierten Nachbau des «Hammerwerks» mit Pendelschwungmasse, die einen Weg von 330 Grad zurücklegen kann, bevor sie hart gegen einen Anschlag prallt. Auf dem Uhrwerksfotos sind keine Prallfedern zu erkennen, weshalb man auf den Klang der Uhr am Handgelenk gespannt sein darf. Das auf einem konventionellen Grundwerk – wohl von Sellita – aufbauende Alpina Kaliber AL-709 hat eine Gangreserve von 38 Stunden.
Zweimal 188 Uhrenfreunde werden in den Genuss der außergewöhnlichen Neuerscheinung kommen. Die zwei Versionen unterscheiden sich durch Zifferblattfarbe und Gehäusebeschichtung. Der Preis beträgt 2850 Euro für die blanke Edelstahlausführung und 2950 für die gelbgolden PVD-beschichtete Version..
Text: Peter Braun