Patek Philippe: Cubitus

Zeit im Quadrat

Oktober 2024. Eine neue Kollektion von Patek Philippe – das hat Seltenheitswert. Nach 25 Jahren wird zum ersten Mal wieder eine neue Linie vorgestellt: Mit Cubitus erweitert die Manufaktur die Linie um sportliche Uhren mit eigenem Charakter. Sie haben das Zeug, zu polarisieren.
Patek Philippe Cubitus
Highlight der Cubitus-Kollektion ist die anspruchsvolle Referenz 5822P-001 mit Großdatum, Wochentag und Mondphase in einem Platingehäuse.

Dass Neues aus Genf kommt, wusste man schon seit Wochen. Aber was? Eine neue Komplikation oder gar eine neue Kollektion? Letzteres hat Seltenheitswert bei Patek Philippe: Eine komplette neue Uhrenlinie gab es zuletzt 1999 mit den Damenuhren Twenty-4.

Umso gespannter war man bei der Vorab-Premiere in München, bei der Präsident Thierry Stern höchstpersönlich die Neuheiten vorstellte: Cubitus – eine Kollektion quadratischer Uhren, entstanden auf den Wunsch des Chefs. «Ich wollte schon immer eine quadratische Uhr», sagte Stern bei der Präsentation der Uhren. Zudem wollte er ein neues Design schaffen in Verbindung mit flacher und anspruchsvoller Mechanik. Vier Jahre habe man alleine am Design der Kollektion gearbeitet und nun ist sie da: die Linie Cubitus mit quadratischem Gehäuse, dessen Ecken abgerundet sind, kombiniert mit einem Zifferblatt mit einem markanten horizontalen Relief.

Nicht nur das Design ist neu: Zum Auftakt gibt es auch ein völlig neues Uhrwerk mit augenblicklich springenden Anzeigen für Großdatum, Wochentag und Mondphase, was technisch überaus anspruchsvoll ist.

Die Konstruktion des Kalibers 240 PS CI J LU mit Großdatum, Wochentagsanzeige und Mondphase ermöglicht es, diese Anzeigen zu jeder Tageszeit zu korrigieren, ohne den Mechanismus zu beschädigen.
Die Konstruktion des Kalibers 240 PS CI J LU mit Großdatum, Wochentagsanzeige und Mondphase ermöglicht es, diese Anzeigen zu jeder Tageszeit zu korrigieren, ohne den Mechanismus zu beschädigen.

Das Design

Doch zurück zur Optik: Wenn vier Jahre an einem Gehäuse gearbeitet wird, dann muss es ja einiges bieten. Tatsächlich handelt es sich nicht um ein schlichtes Quadrat, sondern um eine detailreiche Konstruktion mit abgeschrägten Kanten, der Verbindung von grafischen Linien und Rundungen, verschiedenen Oberflächen mit Satinschliffen und Polituren sowie mit markanten Auskragungen. Die Ecken der quadratischen Lünette sind abgerundet, die Krone in ein ausladendes Mittelteil integriert, dessen Form sich auf der anderen Gehäuseseite wiederholt.

Verschiedenen Oberflächen mit Satinschliffen und Polituren betonen die detailreiche Konstruktion des quadratischen Cubitus-Gehäuses.
Verschiedenen Oberflächen mit Satinschliffen und Polituren betonen die detailreiche Konstruktion des quadratischen Cubitus-Gehäuses.

Bei dem Gehäuse handelt es sich um eine zweiteilige Konstruktion – bestehend aus Boden und Mittelteil als Einheit mit aufgesetzter Lünette, sodass das Einschalen des Uhrwerks von der Zifferblattseite her erfolgt.

Markant ist auch das Format der Uhr: Sie hat einen Gehäusedurchmesser von 45 Millimetern, was ihr nicht anzusehen ist. Dank ihres schlanken Profils – die Automatikuhren sind lediglich 8,3 Millimeter hoch – liegt die Uhr komfortabel und elegant selbst an einem schmalen Handgelenk. Das Format übrigens ist weniger eine gestalterische Entscheidung als von der Mechanik im Inneren abhängig.

Betont wird der Charakter der Cubitus Modelle durch Zifferblätter mit einer auffallenden horizontalen Reliefprägung. Dieses Dekor ist ein Markenzeichen der Kollektion, das sich auch im Werk wiederfindet: auf dem Rotor.

Die Varianten

Patek Philippe Cubitus
Das Bicolor-Modell aus der Cubitus-Kollektion, die Referenz 5821/1AR-001, verbindet Stahl und Roségold mit einem blauen Sonnenschliff-Zifferblatt.

Zur Premiere kommt die Cubitus-Kollektion mit drei Modellen: Basis ist eine Edelstahluhr mit olivgrünem Sonnenschliff-Zifferblatt, die Referenz 5821/1A-001. Es folgt ein Bicolor-Modell, die Referenz 5821/1AR-001, die Stahl und Roségold mit einem blauen Sonnenschliff-Zifferblatt kombiniert. Beide Uhren sind mit einem wohlbekannten Automatikwerk ausgestattet, dem Patek Philippe-Kaliber 26-330 S C, das derzeit in mehr als 30 aktuellen Modellen von Patek Philippe arbeitet, unter anderem in Versionen der Calatrava, der Nautilus und der Aquanaut. Das Uhrwerk beruht auf dem 2019 eingeführten Basiskalibers 26-330.

Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Einsteigermodelle der Cubitus-Kollektion ist das integrierte Gliederarmband in Edelstahl beziehungsweise in Bicolor mit vertikal satinierten Seitengliedern und polierten Mittelgliedern. Mit dieser Finissierung setzt sich die oberfllächengestaltung des Gehäuses fort.

Kompliziertes krönt die Kollektion

Signatur für Luxus: Ein kleiner Baguettediamant betont die Exklusivität der Platinvariante aus der Cubitus-Kollektion.
Signatur für Luxus: Ein kleiner Baguettediamant betont die Exklusivität der Platinvariante aus der Cubitus-Kollektion.

Highlight ist die anspruchsvolle Cubitus Referenz 5822P-001 mit Großdatum, Wochentag und Mondphase in einem Platingehäuse, die an einem lässigen Armband aus marineblauem Kompositmaterial mit Textilmuster, ecrufarbenen Kontrastnähten und einer Cubitus-Faltschließe aus Platin getragen wird.

Neue Mechanik

Für die exklusivste Uhr der Kollektion, die Platinuhr Referenz 5822P-001, wurde bei Patek Philippe ein neues Uhrwerk entwickelt: das Kaliber 240 PS CI J LU mit automatischem Aufzug. Dessen Konstruktion umfasst völlig Neues, sodass sechs Patente angemeldet wurden. Sie beziehen sich unter anderem das Energiemanagement für die verschiedenen Anzeigen und ihre gleichzeitigen Sprünge innerhalb von 18 Millisekunden – übrigens ein beeindruckendes Schauspiel.

Zudem geht es bei den technischen Neuerungen auf das Großdatum, dessen beide Stellen durch zwei exakt in einer Ebene liegenden Scheiben dargestellt werden. Diese sind perfekt ausgerichtet. Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit, alle Anzeigen zu jeder Tageszeit korrigieren zu können, ohne einen Mechanismus zu beschädigen. Die Schnellkorrektur ist übrigens über drei Drücker möglich, die sich seitlich am Gehäuse befinden.

Sportliche Erfolgsmodelle von Patek Philippe

Die neue Cubitus-Kollektion wird von Patek Philippe als sportlich-elegante Linie eingeführt. Damit soll sie die Erfolgsgeschichte der beiden sportlichen Ikonen Nautilus (aus dem Jahr 1976) und Aquanaut (aus dem Jahr 1997) fortsetzen.

Patek Philippe Cubitus
Basis der neuen Cubitus-Kollektion ist eine Edelstahluhr mit olivgrünem Sonnenschliff-Zifferblatt, die Referenz 5821/1A-001.

Eine Verwandtschaft mit diesen Uhren ist unübersehbar: Das horizontale Muster auf dem Zifferblatt findet sich in der Nautilus wieder, auch die betonten Gehäuseseiten sind ein Detail, das die Uhrendesigns verbindet. Die flächige Lünette der Cubitus erinnert wiederum an die Aquanaut.

Ist der Erfolg der Cubitus damit vorprogrammiert? Immerhin ist ihr Design ungewöhnlich und hat durchaus das Zeug, zu polarisieren. Nicht das Schlechteste, denkt man an andere Uhrenikonen, die in ihrer Zeit oftmals einer gewissen Skepsis begegnet sind. Selbst die großartige Nautilus von Patek Philippe. Doch alleine der Ruf der Manufaktur und das Wissen darum, dass Uhren nur schwer zu bekommen sind, wird die Nachfrage anheizen. Obwohl laut Thierry Stern in diesem Jahr «mehrere tausend Uhren weltweit in den Verkauf gehen werden». Apropos Verkauf: Hier noch die Preise der neuen Cubitus: Die Stahlversion mit grünem Zifferblatt wird für 40.557 Euro auf den Markt kommen; die Bicolor-Version kostet 60.300  Euro und die anspruchsvolle Platinuhr mit Großdatum kommt für 86.900 Euro.

Text: Iris Wimmer-Olbort

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