Montblanc Deep 4810River deep, mountain high
Die neue Taucheruhr aus der Kollektion Iced Sea ist so wasserdicht wie der Mont Blanc hoch.
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Die Big Bang Integrated Time Only ist das heimliche Highlight der Neuheiten, die Hublot auf der Watches and Wonders 2024 in Genf vorstellt. Gerade weil die Marke inzwischen besonders für auffällige Designs und Gehäuse bekannt ist, tut der Kollektion ein normaleres Modell eigentlich ganz gut.
Normal bezieht sich bei der neuen Time Only wohl vor allem auf das überraschend durchgängige Zifferblatt mit arabischen Ziffern, Stundenmarkern und sogar einer Minuterie im 60er-Format auf dem Rehaut. Üblicherweise sind die Uhren in der Kollektion Big Bang auch deutlich größer als die neue Big Bang Integrated Time Only, also mit Gehäusedurchmessern von 42, 44, oder gar 45 mm. Und erst Recht sind sie nicht mit Zifferblättern ausgestattet. Bei den vergangenen Big Bangs handelte es sich viel eher um skelettierte Statement-Pieces, nicht selten mit knallbuntem Keramikgehäuse.
Ausnahme bildete schon vor zwei Jahren die Big Bang Integrated Time Only, die zwar ebenfalls ohne Zifferblatt ausgeliefert wurde, aber mit 40 mm bereits deutlich kleiner als vorangegangene Modelle war. Das neue Modell ist nochmals 2 mm kleiner geworden und trägt dazu noch ein durchgehendes Zifferblatt. In der gezeigten Version ist es glänzend schwarz lackiert und die aufgesetzten Ziffern und Stundenmarker sorgen trotzdem für eine auffällige Dreidimensionalität.
Da die Appliken zusätzlich auch mit SuperLuminova ausgelegt sind, ist die Big Bang Integrated Time Only auch im Dunkeln gut ablesbar. Gleiches gilt auch für die mit strichschliff verzierten Zeiger für Stunden und Minuten. Der Sekundenzeiger dagegen trägt das Hublot-«H» als Gegengewicht über das Zifferblatt und zusätzlich zur Minuterie am Rehaut wird die Funktionalität durch eine Datumsanzeige auf der «3» ergänzt.
Vor allem das Gehäuse mit seinen satinierten Oberflächen und den polierten Fasen an den Bandhörnern, in Verbindung mit dem integriertem Gliederband ist bei der neuen Time Only schön auf den kleineren Durchmesser umgesetzt worden. Auch in der Höhe übt sich das Gehäuse in Zurückhaltung – misst nur 9,4 mm, ist aber dennoch bis zu einem Druck von 10 bar wasserdicht.
Wie bei den anderen Modellen der Reihe ist auch hier ein Inlay aus Kunststoff unter der aufgeschraubten Lünette eingesetzt und die Krone ist schwarz ummantelt.
Das Armband ist ein echtes Highlight der Uhr, die Glieder mit ihrer geometrischen Form sind größtenteils satiniert, an den Kanten aber abgeschrägt und poliert, was im Licht ziemlich funkelt. Nicht schlecht vor allem, wenn man bedenkt, dass die Uhr aus Titan besteht, was schwer zu polieren ist und deshalb oft etwas stumpf und glanzlos wirkt. Hublot bekommt es tatsächlich besser hin! Die Vorteile von Titan gegenüber Edelstahl, das heißt eine höhere Härte und dementsprechend Kratzfestigkeit und das besonders leichte Gewicht dürften bekannt sein.
Das verbaute Kaliber MHUB1115 kann durch den Sichtboden betrachtet werden und wird von der Sellita Manufakturabteilung AMT produziert. Deren Logo findet man unter der Unruh, gemeinsam mit dem Schriftzug AMT3000. Das Werk arbeitet mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und besitzt 25 Lagersteine. Die Gangreserve der Automatikuhr beträgt 48 Stunden und wird von einem skelettierten Rotor aus Wolfram aufgezogen. Das Metall ist mit seiner hohen Dichte von 19,25 g/cm³ besonders schwer und sorgt damit für einen effektiveren Aufzug, der bei diesem Kaliber außerdem noch beidseitig erfolgt.
Vor kurzem wurde ja auch die Classic Fusion neu aufgelegt also sozusagen das Urmodell von Hublot, die ist dagegen allerdings sehr schlicht, da das zu ihrer Zeit in den 1980er-Jahren eben modern war. Mit der Time Only und ihren vergleichsweise unaufgeregten Zifferblättern schlägt Hublot eine Brücke zwischen den ausgefalleneren und größeren Modellen der Marke und der Classic Fusion.
Insgesamt wird es sechs Referenzen geben. Mit schwarzem oder blauem Zifferblatt im Titan- oder 18-K-King-Gold-Gehäuse und mit Gehäuse und Band aus schwarzer oder blauer Keramik mit entsprechendem Zifferblatt. Wegen den verschiedenen Gehäusematerialien zeigt Hublot dabei weiterhin die Kompetenz in der Materialwissenschaft aber besonders der Titanvariante (13.600 Euro) ist ein großer Erfolg zu prophezeien. Und das auch, weil die Uhr mit ihrem vereinfachten Stil und verkleinerten Durchmesser die Hublot-Zielgruppe erweitern wird.
Text, Aufnahmen: Tobias Schaefer